Toller Jahresauftakt in Valencia
12. Januar 2023
Am 3. Januar klingelten einige Wecker deutlich früher als normal. Die NBBL- und JBBL-Jungs der ROTH Energie Basketball-Akademie GIESSEN 46ers brachen auf zur Reise nach Valencia. Dort wartete auf die beiden Mannschaften der Valencia Basket Cup. Drei Tage mit tollen Spielen und gemeinsamer Zeit sollte die mittelhessische Delegation in der Metropole am Mittelmeer erwarten.

„Eigentlich hatten wir geplant zum Turnier nach Lund (Schweden) zu fahren, aber das kam aus verschiedenen Gründen nicht zu Stande“, blickt Nachwuchskoordinator Sherman Lockhart auf die Entstehung der Valencia-Reise zurück. „Wir waren dann sehr froh über die Einladung und wollten sie gerne annehmen. Es dauerte aber etwas, bis wir uns dazu entschieden hatten. Es gab viele Gespräche mit Förderern und am Ende war die Eigenbeteiligung der Jungs auch an der Schmerzgrenze. Die Chance konnten wir uns aber nicht entgehen lassen.“

So brachen die Spieler und Trainer am dritten Tag des neuen Jahres morgens nach Frankfurt auf, was dank der Unterstützung der Eltern reibungslos funktionierte. Mit guter Laune ging es ins Flugzeug nach Valencia, wo bei Ankunft bereits der Teambus von Valencia BC bereitstand und die beiden Teams mit viel Beinfreiheit in ihr Hotel brachte. Dort wurde aber nur kurz angehalten, denn es ging direkt in das beeindruckende Trainingszentrum, wo für beide Teams die ersten Spiele anstanden.

JBBL erreicht das Halbfinale

„Es war natürlich nicht optimal, dass wir quasi direkt nach der Ankunft unser erstes Spiel hatten und das dann auch gegen den stärksten Gegner“, fasste JBBL-Trainer Tobias Bender den Auftakt in den sportlichen Teil zusammen. So gab es auch direkt eine 31:71-Niederlage gegen CB L’Hospitalet aus Katalonien zu Verzeichnen. „Da waren wir nicht ready. Sie haben körperlich gespielt, waren schnell und haben hochprozentig von außen getroffen. Im zweiten Spiel haben wir aber unser Spiel gefunden, haben super zusammengespielt, den Ball gut laufen lassen und standen defensiv super.“ Der erste Spieltag endete für seine U16 dann auch mit einem klaren 80:39-Erfolg über Olimpico 64 aus Madrid.

Am zweiten Tag wartete noch die Vorrunden-Partie gegen CB 3 Cantos, einem Club ebenfalls aus der spanischen Hauptstadt. Auch in diesem viermal acht Minuten dauernden Spiel zeigte die JBBL schönen Basketball und setzte sich mit 56:35 durch. Damit belegten sie Platz 2 in ihrer Gruppe und trafen am Mittwochabend im Halbfinale auf Baloncesto Torrelodones. Die Madrilenen waren dann allerdings zu physisch für die Lahnstädter, die da nicht mithalten konnten und das Turnier nach der 47:72-Niederlage auf dem geteilten dritten Platz beendeten.

„Alles in allem war es eine sehr gute Vorbereitung auf die Spiele in der Relegationsrunde“, bilanzierte Tobias Bender die sportlichen Aspekte der Reise. „Wir haben beim Turnier einen großen sportlichen Fortschritt gemacht, aber auch einen fürs Team. Jeder hatte gute Laune, das ist immer das Wichtigste bei so einem Turnier. Die Erfahrung wird uns auf jeden Fall in der zweiten Saisonhälfte helfen.“ Guard Max Bartylak ergänzte: „Für uns war es eine echte Umstellung gegen Teams aus Spanien zu spielen. Es waren vier sehr unterschiedliche Teams. Die einen eher technisch gut und die anderen körperlich. Auch anders war die Intensität. Sehr viel wurde von den Schiedsrichtern durchgelassen, was Fouls angeht. Insgesamt war das Turnier sehr hilfreich für uns, da wir auch uns gegen große und starke Gegner testen konnten, was uns in der weiteren Saison voranbringen wird.“

NBBL gewinnt den Pokal und Chris Herget wird MVP

Die NBBL konnte etwas länger nach der Reise regenerieren, war am Dienstag aber auch direkt zweimal gefordert. „Wir wussten eigentlich nicht, was uns spielerisch erwartet“, erzählte Sherman Lockhart als NBBL-Headcoach, der sich freute, seinem Team andere Spielweisen in einer Turniersituation in Erfahrung zu bringen. „Das hat mir in meiner Zeit als Nationalspieler immer sehr geholfen.“ Die Auftaktpartie bestritt sein Team gegen eine baskische Schulmannschaft, die Probleme mit der Gießener Körperlichkeit hatte. 69:29 lautete der klare Endstand für den 46ers-Nachwuchs. Am späten Abend ging es noch gegen NB Paterna. Der Vorstadtverein Valencias zeigte gegen müde Hessen, dass die spanischen Teams eine hohe Spielfähigkeit haben und toughe Gegner sind. So endete der lange Tag mit einer 44:52-Niederlage, die die Lockhart-Mannschaft am nächsten Tag jedoch durch einen 68:52-Sieg gegen CB 3 Cantos geraderückte. Als Zweitplatzierter ging es am Abend ins Halbfinale.

Dort wartete mit Nanterre 92 das französische Team, bei dem Heiko Schaffartzik zwei Jahre seiner Karriere verbrachte. Sie kamen mit einer jungen, aber sehr athletischen und spielerisch sehr reifen Mannschaft, die den Gießenern nochmal andere Erfahrungen verschaffte. Mit 51:24 holten sich die motivierte NBBL aber den klaren Sieg und ging in den Donnerstag, wo das Finale anstand. Der Gegner war erneut Paterna. Nach schneller Führung sahen sich die BBA-Jungs zwischenzeitlich mit zehn Punkten im Rückstand und drehten dann das Spiel zurück. Mit 58:46 holten sie sich den Pokal und Chris Herget wurde zum MVP des Turniers gewählt.

„Es war eine gute Erfahrung mal gegen spanische Teams zu spielen und das Finale gegen ein Team aus Valencia vor den spanischen Fans hat echt Spaß gemacht“, freute sich Point Guard Till Heyne über den Coup. „Es war eine echte Berg- und Talfahrt“, beschrieb sein Trainer das Finale. „Es hat mich richtig stolz gemacht, dass die Jungs das Spiel gewonnen haben. Das ist eine Erfahrung, die sie nicht mehr vergessen werden.“ Der MVP Chris Herget resümierte die Erfahrungen über den spanischen Basketball: „Es ist wirklich sehr viel schneller und die Spieler haben sind alle auf einem technisch hohen Niveau. Da können teilweise auch die großen Spieler den Ball nach vorne bringen. Aber körperlich sind wir um einiges weiter. Außerdem würde ich sagen, dass die Defense bei uns besser ist.“ Wie in der ACB wurde auch beim Turnier ohne Ballübergabe an den Schiedsrichter das Spiel fortgesetzt, was das Tempo immens erhöht.

Tolle Rahmenbedingungen und Erlebnisse abseits vom Feld

Neben den sportlich wertvollen Erfahrungen konnten die Jugendlichen und ihre vier Trainer aber auch andere Eindrücke sammeln. Angefangen beim Trainingszentrum, das mit neun Spielfeldern ausgestattet ist und auch sonst alles beherbergt, was sich Trainer und Athleten wünschen. Dazu gab es gute Gespräche mit den Verantwortlichen vor Ort, die in Zukunft vielleicht in weitere gemeinsame Aktionen führen. So ermöglichten sie den beiden Akademie-Teams auch, sich die EuroLeague-Spielstätte aus nächster Nähe anzugucken und sogar ein paar Bälle auf dem Parkett zu werfen. Leider spielte Valencia erst am Freitag in der EuroLeague zuhause, ein Besuch des Spiels wäre die Kirsche auf der Torte gewesen, passte aber aufgrund des Ligaalltags am Wochenende nicht mehr.

„Valencia war richtig geil, wir hatten 20 Grad und blauen Himmel jeden Tag. Wir waren im Meer, das war wirklich sehr nice“, schaut Till Heyne etwas wehmütig auf den kurzen Trip zurück. „Die Stimmung in der gesamten Truppe wurde im Laufe unseres Trips auch durch die Aktivitäten außerhalb des Courts immer besser“, stimmte JBBL-Flügel Louis Sutor als jüngster Spieler der Reise mit ein. „Auch auf Grund der super Stimmung haben wir uns als Gruppe besser kennengelernt und sind als Mannschaft weiter zusammengewachsen.“ Das bestätigte auch sein Trainer Tobi Bender: „Jeder hatte gute Laune, das ist immer das Wichtigste bei so einem Turnier.“

„Das Turnier war von Anfang bis Ende super organisiert“, freute sich Sherman Lockhart über die tollen Rahmenbedingungen. „Auf dem Feld geben die Spanier auch alle alles, sodass es auch mal hitzig werden kann. Aber nach dem Spiel sind sie eigentlich immer freundlich und cool drauf gewesen“, verriet Chris Herget. „Das hat mir sehr gefallen, dass man auf dem Court quasi Feind ist, aber offcourt mit denen super reden konnte und sich über Erfahrungen austauschen konnte.“ „Beide Mannschaften haben bei den Valencia-Verantwortlichen einen bleibenden Eindruck hinterlassen“, erzählt der Nachwuchskoordinator mit Stolz. Im Finale gab es dabei sogar Unterstützung vom Team aus Bilbao, deren Trainer bis zur Grundschule in Kassel aufgewachsen war. Nach einem gemeinsamen Teamdinner, was die Gastgeber spendierten, ging es am Freitag wieder zurück nach Deutschland. Da der Pokal nicht in das Gepäck passte, gab es unterwegs viele Blicke und sogar der Flugkapitän gratulierte. „Das war für die Jungs eine tolle Erfahrung, auch wenn Leute den Pokal natürlich nicht einordnen konnten. Vielleicht machen sie aber irgendwann mal wieder die Erfahrung, dann mit einem Pokal in einer echten Liga“, schmunzelte Sherman Lockhart.

„Es war, auch mit einigen Tagen Abstand betrachtet, ein toller Trip. Die Jungs hatten viel Spaß und konnten sportlich wertvolle Erfahrungen sammeln. Dazu hatten wir eine tolle Stimmung als Gruppe. Wir bedanken uns herzlich bei der Volksbank Mittelhessen, die uns mit 1.000 Euro aus ihrem Förderwettbewerb bei den Reisekosten unterstützt hat“, fasst der Nachwuchskoordinator die Reise zusammen. „Wir freuen uns, wenn wir solche Aktionen in Zukunft mit der Unterstützung von Förderern wiederholen können und wir die ein oder andere aufgekommene Idee gemeinsam mit den Freunden aus Valencia umsetzen können.“

Carl Chromik
Carl Chromik
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