Umbruch im JBBL-Team – Spieler entwickeln steht im Fokus
9. Oktober 2020

Neue Saison, neues Team und ein neuer Trainer. Die JBBL-Mannschaft der ROTH Energie BBA GIESSEN 46ers startet am Sonntag in Leverkusen in die Saison 2020/21. Dabei tritt das Team der Trainer Marcus Krapp und Patrick Unger fast gänzlich erneuert in der Vorrundengruppe 5 an. Als junge Mannschaft mit wenig JBBL-Erfahrung gehen die Mittelhessen ohne hohe Erwartungen in die ersten sechs Spiele. Das Ziel ist die Weiterentwicklung der Jungs als Spieler und Personen. Genau wie in der NBBL sind auch bei den Heimspielen der U16-Bundesliga Zuschauer geplant, die Informationen dazu folgen in der kommenden Woche.

Nachdem im Vorjahr der starke 2004er Jahrgang das Akademie-Team in die Playoffs geführt hatte und dort bei Abbruch noch den Favoriten Ludwigsburg hätte überraschen können, sind für die Spielzeit 2020/21 nur noch fünf Spieler der Jahrgänge 2005 und 2006 erneut dabei. Die anderen zehn Spieler im Kader können noch kein JBBL-Spiel vorweisen. Vornweg gehen aus dem Vorjahr die Zwillinge David und Noah Sann. Mit 23 Punkten im Playoff-Spiel in Ludwigsburg zeigte Noah, dass er im verjüngten Team ein wichtiger Scorer sein kann. Auch auf seinen Bruder kommt mehr Verantwortung zu. Max Epp und Detwan Andrews rücken ebenfalls von einer Ergänzungsrolle auf.

Gegen die Skyliners debütierte im letzten Dezember Till Heyne auf der JBBL-Bühne. Der Topscorer des Akademie-Teams in der U14-Oberliga machte am letzten Wochenende vor dem Saisonstart bereits national auf sich aufmerksam. Beim Bundesjugendlager in Heidelberg wurde der 14-Jährige vom Sichtungsteam um Jugendnationaltrainer Fabian Villmeter für den Auftaktlehrgang beim Deutschen Basketball-Bund nominiert. Ebenfalls für die Hessenauswahl spielte dort Christian Mann. Der Marburger Innenspieler wird für die ROTH Energie BBA GIESSEN 46ers eine wichtige Rolle in Korbnähe spielen.

Nah dran am endgültigen Hessenkader war auch Roman Keilmann, der wie Heyne aus der eigenen U14-Mannschaft stammt. Gegen die starke Konkurrenz aus Frankfurt und Südhessen reichte es für den Flügelspieler nicht ganz für die Teilnahme am Bundesjugendlager. Durch die Kadermaßnahmen und zuvor pandemiebedingten Auflagen, gab es bisher kein Testspiel in voller Besetzung. Auch das Sommertraining gestaltete sich schwieriger als in „normalen“ Jahren.

Ebenfalls aus der U14-Oberligamannschaft der ROTH Energie BBA GIESSEN 46ers haben Niklas Bertram und Ben Klingelhöfer den direkten Schritt aufs JBBL-Parkett gemacht. Im letzten Jahr trafen sie noch auf den Marburger Elvin Mehovic, der sich für die Jugend Basketball Bundesliga den Gießener angeschlossen hat. Ebenfalls aus der anderen Universitätsstadt an der Lahn kommt der großgewachsene Guard Anton Schneider. Genau wie Jonathan Fuchs, Dyami Janeck, Anton Maruschka und Len Simasek gehört er dem älteren Jahrgang 2005 an.

Seit Jahren nicht aus dem BBA-Programm wegzudenken ist Marcus Krapp, der in seine vierte Saison in Folge als JBBL-Trainer geht. In diesem Jahr bekommt er dabei noch mehr Unterstützung als zuvor. Nachwuchskoordinator Patrick Unger betreut die U16-Mannschaft gleichberechtigt. Der 37-Jährige bringt dabei seine ganze Erfahrung als langjähriger Trainer der Marburger Bundesliga-Frauen sowie als Bundestrainer der Damennationalmannschaft ein.

Fast unverändert ist das Starterfeld in der Vorrundengruppe 5 im Vergleich zum Vorjahr. Das Team Südhessen ersetzt Düsseldorf, um die Reisen für alle Teams in den acht Gruppen möglichst kurz zu halten. Neben dem Neuling geht es für die Gießener erneut gegen Leverkusen, Trier, Köln, Bonn/Rhöndorf und Mainz. Mit jeweils einem Spiel gegen jeden Gegner wird ausgespielt, welche drei Teams in die Hauptrunde und welche vier Teams in die Relegation gehen. Während die Hauptrundenteilnehmer die Playoffs und den Klassenerhalt sicher haben, spielen die 32 Mannschaften in der Relegation acht weitere Playoff-Teilnehmer aus. Die verbliebenen 24 Teams wollen dann in zwei Playdown-Runden verhindern zu den sechs Absteigern zu gehören.

„In erster Linie haben wir das Ziel, dass sich unsere Jungs zu guten Persönlichkeiten und Basketballspielern entwickeln. Natürlich sind Ergebnisse nicht egal, jedoch eher sekundär für mich persönlich“, blickt Patrick Unger auf die kommende Spielzeit. „Wenn wir es schaffen über alle Spiele Energie zu bringen, hart zu arbeiten und uns von Spiel zu Spiel spielerisch steigern könnten, wäre ich schon sehr zufrieden. Allgemein bleibt aber sicher festzuhalten, dass es für uns eine sehr schwere Saison werden wird. Wir haben schon in den Testspielen gesehen, dass wir wahrscheinlich eher kleinere Brötchen backen werden, nichtsdestotrotz freuen wir uns auf die Herausforderung.“

Den Auftakt machen die ROTH Energie BBA GIESSEN 46ers am Sonntag um 11 Uhr in Leverkusen. Beim Nachwuchs des deutschen Rekordmeisters und ProA-Ligisten wartet die erste Standortbestimmung. Die Gießener legen den Fokus im ersten Spiel auf die eigene Leistung. „Unsere Vorbereitung war nicht lange und nicht optimal, da uns Hallenzeiten fehlen“, blickt Marcus Krapp ungewiss auf das erste Pflichtspiel seit März. „Unsere Jungs ziehen gut mit, aber sind noch sehr unerfahren.“

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